Hallo meine Lieben,
heute will euch etwas darüber erzählen, wie ich das Rhönrad kennenlernte.
Überhaupt erst näher gebracht hat mir das Rhönradturnen Andreas Brauner. Mit ihm durfte ich vor nicht allzu langer Zeit ein Interview führen. Andreas arbeitet beruflich mit Film und so ist es für ihn als ehemaligen Rhönrad-Turner nur selbstverständlich, einen eigenen Youtube-Kanal zum Thema Rhönrad-Sport zu betreiben. Sein seit 2010 bestehender Channel hat jeden Monat über 1.000.000 Zuschauer und hilft so, dass Rhönrad bekannt zu machen.

Vielleicht fragen sich viele jetzt:
Rhönrad? Was bitte ist das denn?
Ehrlich gesagt, so ging es mir bis vor nicht allzu langer Zeit auch. Ich hatte mit dem Rhönrad mal so absolut gar nichts am Hut. Dieses Sportgerät erschien erst durch Andreas in meiner Welt. Und ich muss zugeben, ich habe es dann auch erstmal völlig falsch angefangen.
Wie das? Tja, ich habe mich als erstes informiert, was ein Rhönrad denn überhaupt ist. Und die Erklärung bei Wikipedia darüber ist leider mehr als trocken. Ok, nun wusste ich, dass ein Rhönrad aus zwei Reifen besteht, welche durch sechs Sprossen miteinander verbunden sind und von Otto Feick erfunden wurde.
Sieht komisch aus das Ding. Und auch sehr unhandlich. (Rhönrad-Kenner merken spätestens jetzt, dass ich wirklich absolut keine Ahnung von diesem Sportgerät hatte).
Das Rhönrad, altbacken und von gestern… oder?
Für mich war das Rhönrad zu dieser Zeit einfach ein riesiges, altbackenes Sportgerät. Etwas, dass man anno irgendwann mal zur Körperertüchtigung benutzte und das absolut nicht in das hier und jetzt gehört.
Wie dem auch sei, durch Andreas blieb das Thema Rhönrad in meiner Welt erhalten. Wenn auch immer nur als minimalstes und für mich eher langweiliges Nebenthema. Zumindest bis zu einem Tag im März. Da sah ich zum ersten mal einen Film über das Rhönrad im Theater.
Rhönrad? Im Theater? Das riesen Teil auf einer kleinen Bühne? Für so langweilig ich das Rhönrad bisher gehalten hatte, so war ich nun doch überrascht. Ich hätte nicht gedacht, wie individuell und flexibel einsetzbar das Rhönrad doch ist.
Mein Interesse war geweckt. Wenngleich ich das Rhönrad immer noch für sehr altbacken hielt. Ob es nun Überzeugungsarbeit sein sollte oder doch einfach nur ein lieb gemeintes Angebot, Andreas nahm mich mit zum Team World Cup 2017 nach Salzburg.

Dort sah ich das allererste mal ein Rhönrad in seiner vollen Größe. Und ich kann euch sagen, es ist wirklich imposant. Und faszinierend. Ich kann nicht mal erklären warum, aber ich musste diese riesigen Räder einfach die ganze Zeit ansehen. Und langsam bekam ich ein Gefühl dafür, wie anstrengend diese Turnsportart doch sein musste.
Aber dennoch war ich noch nicht überzeugt und ging mehr von einem doch recht langweiligen Event aus (bitte liebe Rhönrad-Turner, verzeiht mir dies!). Was sollte man mit diesen unhandlichen, großen Teilen denn schon interessantes machen können, außer einfach nur durch die Gegend rollen? Ich war mehr als skeptisch. Doch schon das Einturnen belehrte mich eines besseren.
Von Sprüngen, Spiralen und ganz viel Faszination
Da waren sie also, die vier Teams. Deutschland, Österreich, die Schweiz und Japan. Ich sah rollende Rhönräder und Menschen, die sich grazil und kraftvoll zugleich damit bewegten. Sie drehten sich mit ihren Rhönrädern, hingen daran, saßen darauf und sprangen sogar von ihnen herunter.
Ich glaube, ich habe doch ziemlich große Augen gemacht. So etwas hatte ich bei weitem nicht erwartet. Die Angst vor einem langweiligen Event war verflogen. Ich war fasziniert und konnte den Blick gar nicht mehr abwenden.
Der Wettbewerb an sich war definitiv ein Highlight. Was die Sportler dort ablieferten, waren – zumindest für mich – wahnsinnig tolle Sachen. Ich hätte niemals gedacht, was mit diesen riesigen Rädern alles möglich ist.

Hätte mir vor diesem Team World Cup jemand erzählt, dass ich mir Rhönradturnen ansehe und dabei alles um mich herum vergesse… ich hätte demjenigen kein einziges Wort geglaubt.
Das Rhönrad und altbacken? Never! Was die Turner mit ihren Rhönrädern vollbrachten war spritzig, kraftvoll, leidenschaftlich. Und definitiv nicht von gestern!
Rhönrad-Turnen ist mehr, als einfach nur Sport
Sie rollten darin, daran und darüber durch die Halle. Vollführten Spiralen, Sprünge und schafften es sogar, etwas wie eine Geschichte mit dem Rhönrad zu erzählen. Schon nach kürzester Zeit fieberte ich mit und war viel mehr als einfach nur fasziniert.
Anstatt eines langweiligen Sportevents mit altbackenen Sportgeräten von gestern erlebte ich einen spannenden Wettkampf voller Können, Leidenschaft und Spaß. Ich lernte das Rhönrad als das Kennen, was es wirklich ist: ein interessantes und vor allem äußerst vielfältiges Sportgerät, welches den Turnern einen beweglichen Raum bietet, sich zu entfalten und ihr ganzes Können zu präsentieren.

Rhönrad-Turnen ist eine fesselnde und sehr kurzweilige Sportart, der ich ein wirklich großes Potenzial zuschreibe. Es gehört schon einiges an Können dazu, in einem sich bewegenden Rad zu turnen.
Vergleicht man es mit Reck oder Barren… diese Geräte stehen fest, sind somit berechenbar. Aber das Rhönrad? Es ist beweglich und macht wohl auch nicht immer das, was es soll. Schon ein kleiner Fehler lässt dieses packende Sportgerät ganz anders reagieren, als geplant. Ein einziger Millimeter kann hier schon alles verändern.
Meine Empfehlung für euch: schaut es euch an!
Wenn ihr die Chance dazu habt, geht zu einem Wettbewerb und seht euch den Rhönrad-Sport live an. Erlebt dieses spannende Sportgerät und seine Turner in Aktion.
- 06.05.2017 – Süddeutsche Jugendmeisterschaften – Rimpar
- 07.05.2017 – Süddeutsche Meisterschaften – Rimpar
- 20.05.2017 – Norddeutsche Jugendmeisterschaften – Leverkusen
- 21.05.2017 – Norddeutsche Meisterschaften – Leverkusen
- 04.06.2017 – Deutsche Meisterschaften – Berlin
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