Warum machst Du das, Nelson Müller?

Nelson Müller. Ihn kennt man vor allem als überaus sympathischen und stets gut gelaunten Koch aus diversen TV-Formaten. Sein Lächeln ist ansteckend. Und ich bin mit Sicherheit nicht die Einzige, die gebannt seine Sendungen verfolgt und sich jedes mal aufs neue freut, ihn irgendwo zu sehen.

Doch Nelson Müller ist mehr als „nur“ ein TV-Koch. Er ist Inhaber der Restaurants „Schote“ und „Müllers im Rü“, Schirmherr mehrerer gemeinnütziger Projekte und leidenschaftlicher Sänger. Und ein guter noch dazu.

Nelson Müller
Nelson Müller

All das war Grund genug für mich, meinen ganzen Mut zusammenzunehmen und ihn um ein Interview zu bitten. Was soll ich sagen… zu meiner großen Freude, hat Nelson Müller Ja gesagt!

Es gibt zwei kreative Passionen in Deinem Leben: Kochen und Musik. Nahrung für Körper und Seele. Mich interessiert das Warum. Warum machst Du das, Nelson Müller? Warum Koch, warum Sänger und nicht etwas anderes kreatives wie Foodblogger, Schauspieler etc.?

Naja, ich finde, das ist ein bisschen so wie bei Katzen oder Hunden. Man sucht sie sich nicht aus. Sie kommen zu einem. So ist es, glaub ich, auch beim Beruf. Wenn man ein bisschen die Möglichkeit hat, auf sich zu hören. Die Antennen haben und zu spüren, wo es einen hintreibt.

Mich hat das Kochen schon immer fasziniert. Und es war auch ein bisschen durch Zufall, da mein Vater aus einer Gastronomenfamilie mit Landwirtschaft stammt. Und das hat mich begeistert.

Das Heimatfeeling, welches die Gastronomie rüberbringen kann. Die Nähe zur Natur. Das fand ich einfach toll und es hat mich nie so ganz losgelassen. Ich glaube deshalb, dann auch noch verbunden mit der Kreativität, bin ich Koch geworden.

Bei der Musik ist es so, dass ich einfach Fan bin. Und die Leidenschaft dafür schon immer hatte. Und es auch stets eine Art Medizin war.

Kochen und Musik waren immer zwei Themen, die mich sehr interessiert haben. Und deshalb liebe ich sie auch heute noch wie an Tag 1.

Aber es ist nicht so, dass ich mir nicht auch mal etwas anderes vorstellen könnte. Aber irgendwie kann man halt auch nicht immer alles machen.

Was wäre „das Andere“, was Du Dir vorstellen könntest?

Ach, da gibt es ganz viele Dinge. Ich liebe Malerei oder auch Schauspiel. Es gibt viele Dinge, die ich toll finde, die ich bewundere und die mich interessieren würden.

Aber ich finde auch immer, man muss dann ja auch die handwerklichen Fähigkeiten dazu haben. Das ist ja auch immer ein sehr langer Prozess, alles zu lernen. Und etwas nur halb zu machen ist auch schwierig. Aber mal reinschnuppern ist natürlich schon schön.

Nelson, wie war Dein Weg bisher? Als Koch wie auch als Sänger. War es immer leicht und einfach, oder hast Du auch mal gezweifelt, ob es auch wirklich das richtige für Dich ist? 

Ja, ich habe oft gezweifelt. Und ich glaube, es ist auch normal, mal zu zweifeln. Auch, sich neu zu erfinden oder zu überlegen, ob man vielleicht nochmal eine andere Richtung einschlägt.

Aber ich würde sagen, ich habe genau das richtige für mich gefunden. Und das ist toll. Ich liebe es.

Was fällt dir als Erstes ein, wenn ich nach einer ganz besonderen Erinnerung frage? Ob jetzt als Koch oder als Sänger oder auch allgemein.

Ich habe viele besondere Erinnerungen. Da jetzt eine herauszuzaubern ist schwer.

Du bist ja sehr viel im Rampenlicht. Als TV-Koch, und Sänger oder auch eben bei Events. Und mit der Kochschule bist Du natürlich auch immer im Vordergrund. Auf der Bühne sozusagen. Hast Du überhaupt noch Lampenfieber?

Ja, ich habe immer noch Lampenfieber. Und das gehört, finde ich, auch ein bisschen mit dazu. Um die Spannung zu halten. Man muss ja auch etwas abliefern und es liegt ja auch nicht immer nur an einem selbst. Und man kann sich selbst auch nicht immer so im Griff halten, wie man es vielleicht möchte.

Und es ist jedes mal spannend. Immer noch.

Es heißt, wenn das Lampenfieber weg ist, dann stimmt irgendwas nicht mehr. 

Ja eben, das sehe ich auch so.

Mir wie auch anderen, die Dich sehen, zauberst Du immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Du hast immer gute Laune, man merkt Dir die Begeisterung für das, was Du tust richtig an. Das findet man nicht überall. Woher kommt Dein Feuer?

Ich glaube davon, da ich ein Ideal im Kopf habe von Dingen. Und begeisterungsfähig bin. Ich mag es, etwas zu leisten und mich Herausforderungen zu stellen.  Ich hab die Liebe und den Spaß am Tun.

Wenn dann etwas fertig ist, etwas gelungen ist, die Gäste glücklich sind, das ist jedes mal auch wieder Bestätigung. Soziale Bestätigung, aber auch Bestätigung für mich selbst, für mein Inneres.

Das ist natürlich wunderbar. Und trifft auch kleine Dinge, an denen man sich hochzieht, die Spaß machen. Die ebenfalls ein Feedback sind. Und das ist toll.

Nelson Müller
Nelson Müller

Du hast schon einiges erreicht. Auch mit Deinen Restaurants, der „Schote“ und dem „Müllers auf der Rü“. Die beiden Restaurants sind ja doch schon zwei große Meilensteine. Gibt es noch anderes, vielleicht auch abgesehen von der Karriere, bei dem Du sagst: darauf bin ich richtig stolz?

Ja. Ich bin stolz, dass ich so nette Freunde um mich herum habe. Das macht mich stolz und freut mich total. Das finde ich ganz besonders. Und auch, dass ich eine so tolle Familie habe. Das sind Sachen, die ich toll finde und die mich stolz machen.

Was für Ziele hast Du noch, die Du unbedingt erreichen willst?

In erster Linie, gesund bleiben. Zeit mit Familie und Freunden verbringen. Das sind für mich meine obersten Ziele.

Und natürlich gibt es auch beruflich noch ein paar Sachen, die man erreichen kann. Aber die sind gerade nicht so konkret, dass ich sie in Worte fassen müsste.

Es ist das stetige feilen, besser und noch ein bisschen professioneller werden. Auch, meine Firma weiter pflegen und Fundamente schaffen. Mich langfristig positionieren. Das sind so meine Ziele.

Die zwei großen Dinge in Deinem Leben sind Kochen und Musik. Ich habe gelesen, im „Müllers“ gibt es immer die „Soul Sundays“. 

Ja genau.

Sind kochen und Musik bei Dir immer verbunden? Zum Beispiel: fallen Dir beim Singen neue Gerichte ein? Oder beim Kochen neue Melodien und Songtexte?

Nein, gar nicht. Es sind schon zwei verschiedene Paar Stiefel.

Die Stimmung von Musik ist oft sehr passend. Das erzeugt auch manchmal Urlaubsfeeling. Zum Beispiel Jazz, House, Soul, das ist toll für mich in einem Restaurant. Und erinnert für mich an Restaurants am Meer, Urlaubsfeeling usw.

Das alles inspiriert mich sehr. Und gibt allem so eine Klasse. Manchmal hat man im Leben die Möglichkeit, irgendwo Qualität, Stil und Klasse reinzubringen. Und die Musik klingt eben manchmal danach.

Dann erinnert oder animiert sie einen wieder dazu, auch diese Farbe weiter zu malen. Die Farbe der Klasse und der Qualität. Dieses Lied ist schön.

Musik ist eines der schönsten Dinge, die es gibt. Was ist Musik für Dich? Für manche ist Musik Gefühl. Für andere Ablenkung, Inspiration usw. Was genau ist Musik für Dich?

Für mich ist Musik der Ausdruck eines gesamtheitlichen Lebensgefühls, auch in verschiedenen Situationen.

Für mich ist es wichtig, auch mal rauszukommen aus der eigenen Komfortzone. Etwas Neues auszuprobieren. Das hält lebendig, das inspiriert. Daher meine Frage an Dich: When was your last first time? Also wann hast Du zuletzt etwas zum ersten Mal gemacht?

Wow… Also rein philosophisch gesehen: in jeder Sekunde.

Das ist eine gute Antwort.

Ein herzliches Dankeschön an Nelson Müller, für das Interview und seine Zeit. Und auch ein Danke dafür, dass er meine Nervosität einfach so hingenommen und dennoch ein wunderbares Interview geschaffen hat. Denn ja, ich war nervös. Und zwar sowas von. 

Weitere Infos zu Nelson Müller und seinen wundervollen Restaurants findet ihr unter:

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