Warum machst Du das, Andreas Brauner?

Andreas Brauner
Andreas Brauner

 

Der gebürtige Würzburger Andreas Brauner ist Fotograf und Kameramann aus Leidenschaft. Für ihn ist es nicht nur Beruf, sondern Berufung. Seine Bilder sprühen vor Lebendigkeit und fangen genau das ein, worauf es ankommt.

Die Arbeiten von Andreas Brauner sind vielfältig und von großer Professionalität. Doch mich interessiert nicht, was er kann, sondern das Warum. So habe ich ihn gefragt:

Andreas Brauner, warum machst Du das?

Und er hat geantwortet. Mit Geduld und dem für ihn typischen Lächeln nahm er sich Zeit für mich und meine Fragen.

 

Andreas, Du hast Dir einen äußerst kreativen Beruf ausgesucht. Aber warum ausgerechnet Fotograf und Kameramann? Mit zeichnen oder modellieren hättest Du Deiner Kreativität doch auch freien Lauf lassen können.

Nun, ich kann weder schreiben, noch malen, noch bin ich handwerklich begabt um Skulpturen jeglicher Art fertigen zu können.

© Andreas Brauner
© Andreas Brauner

 

Gab es ein besonderes Erlebnis, durch welches Du wusstest, ich will genau das machen? Oder war es eher ein schleichender Prozess?

Zu Fotografie und Film kam ich über einen Umweg. Es war die 3D-Grafik, mit der ich vor mehr als 10 Jahren angefangen und die mich in ihren Bann gezogen hat. Als ich dann auch noch meine erste eigene Kamera bekam, war es um mich geschehen. Von da an war ich vollends gefangen in der herrlichen Welt von Fotografie und Film. Ich begann, Wettkämpfe und Konzerte zu fotografieren, damals noch auf dem Umsonst und Draußen Festival in Würzburg.

 

Andreas, Du erzählst mit so viel Begeisterung von Deiner Arbeit. Was ist das besondere an Deinem Job?

Das Besondere ist die Kombination aus Kreativität und Technik. Bei diesem Job muss man die Technik beherrschen, um kreativ sein zu können. Diese Herausforderung ist etwas, was mich begeistert und antreibt. Mit der Technik meine ich nicht nur die Kamera als Gerät an sich, sondern auch die Art das Licht richtig einzusetzen. Das Licht ist es, was das Foto oder die Filmszene erst richtig wirken lässt. Das Modell kann noch so gut sein, wenn das Licht nicht passt, hat das Ergebnis keinerlei Ausstrahlung.

Auch die Arbeit mit den Menschen ist ein Teil der Technik. Man muss wissen, wie man mit den Leuten umgehen muss. Denn auch das Befinden der Personen erkennt man auf Foto und im Video. Der Fotograf/Kameramann muss Nervosität nehmen, auf Menschen eingehen und auch klare Anweisungen geben können. Genau diese spezielle Arbeit mit Menschen ist es, was ich an meiner Arbeit mag.

Die große Bandbreite ist auch etwas, was den Job so besonders macht. Man entdeckt Landschaften und Produkte und lernt eine Menge Menschen kennen. Ich habe für den Bayerischen Rundfunk (BR) gearbeitet. Hier fand ich es äußerst anregend, unterschiedliche Themen zu behandeln und immer wieder auf spannende Menschen zu treffen, die man so nie treffen würde. Und damit meine ich jetzt nicht unbedingt Promis.

 

Andreas Brauner bei der Arbeit
Andreas Brauner @ Work

 

Wie war Dein Weg bisher, lieber Andreas? Gab es Zweifel oder Schwierigkeiten? Warst Du Dir immer sicher, dass es das richtige für Dich ist?

Als Xavier Naidoo sein „Dieser Weg“ gedichtet hat, hatte er wohl meinen Lebenslauf in der Hand (grinst). Ehrlich gesagt, wusste ich lange nicht genau, was ich machen sollte. „Damals“, vor 15 Jahren, war das auch noch nicht so einfach. Da gab es viele dieser Jobs, die ich heute mache, noch nicht in der heutigen Form. Ich muss zugeben, der digitale Wandel kam mir sehr entgegen. Denn ich weiß nicht, ob ich den Job so machen könnte, wenn ich noch mit Film arbeiten müsste.

 

Du bist ein erfahrener Fotograf und Kameramann und hast schon einiges erlebt. Gibt es für dich überhaupt noch Situationen, die für Dich schwierig, schlimm oder peinlich sind?

Ja, die gibt es natürlich noch. Meist geht es dabei um Fremdschämen. Zum Beispiel wenn ich mit Kollegen zu tun habe, die sich unprofessionell verhalten.

 

Worauf bist Du stolz, Andreas?

Stolz bin ich auf viele der Bilder, die ich bisher machen konnte.

 

© Andreas Brauner
© Andreas Brauner

Diese und noch weitere beeindruckende Landschaftsaufnahmen findet ihr im Kalender „Oberschleißheim“.

 

Hast du bestimmte Ziele?

Mein Ziel bzw. Traum ist es, in Zukunft für das Projekt „Chroniken der Ewigkeit“ zu arbeiten.

Der Trailer zu „Chroniken der Ewigkeit“ feierte ja erst vor kurzem Premiere. Herzlichen Glückwunsch dazu.

 

Chroniken der Ewigkeit © Andreas Brauner
Chroniken der Ewigkeit © Andreas Brauner

 

Du arbeitest noch an einem weiteren Projekt, welches das Rhönrad zum Thema hat. Wieso gerade dieses doch nicht ganz alltägliche Sportgerät?

Die Antwort darauf ist einfach: Ich habe selbst mit dem Rhönrad geturnt und hatte eine Zeit lang den Posten der Öffentlichkeitsarbeit beim Bayerischen Turnverband für den Fachbereich Rhönrad inne. Dadurch kam ich auf die Idee, einen YouTube-Kanal zum Thema einzurichten.

 

Andreas Brauners Youtube-Kanal zum Thema Rhönrad  hat sich sehr gut entwickelt. Kein Wunder, bietet er doch viel Wissenswertes und interessantes und schafft es, einem das Thema Rhönrad auf herrlich angenehme Art und Weise näher zu bringen. 

 

Fotokunst Rhönrad Show © Andreas Brauner
Rhönrad Show – © Andreas Brauner

 

Nun zu einem anderen Thema. Andreas, Du bist bekennender Rush-Fan. Rush zieht sich durch Deine Homepage wie auch durch dein Leben. Was verbindest Du mit der Musik von Rush? Und hast Du die Band schon einmal getroffen?

Obwohl ich Progressive Rock schon lange kenne, kam ich zu Rush erst vor rund 15 Jahren. Einfach deshalb, da sie in Deutschland nicht so bekannt sind. Aufmerksam wurde ich auf Rush durch den Film „School of Rock“ und die Serie „Futurama“. Auch in „South Park“ und „Fanboys“ tauchen immer wieder Anspielungen auf die drei Kanadier auf. Und auch in meine eigenen Filme baue ich Rush immer wieder gerne ein. Selbst mein Logo ist durch Rush beeinflusst. Die Zahlen -2-1+1+2 stehen nicht nur für die Belichtungsstufen einer Kamera, sondern auch für den Rush-Song 2112.

Es ist die Kombination aus toller und immer unterschiedlicher Musik und den genialen philosophischen Texten von Neil Peart, die Rush so besonders für mich machen. Man hat es bei Rush mit drei Musikern zu tun, die ihr Handwerk verstehen und abseits vom Mainstream leben und denken.

 

Allen, die nun Neugierig auf Rush geworden sind, empfiehlt Andreas Brauner die Dokumentation „Beyond the Lighted Stage“, die auch für ihn eine Inspiration ist.

 

Eine Frage zum Schluss, lieber Andreas. Welche Tipps kannst Du Leuten geben, die auch den Weg als Kameramann/Fotograf einschlagen wollen?

Überlegt es euch zweimal, ob ihr das machen wollt. In Deutschland wird kein Hollywood produziert und leider sind auch die Gagen weit davon entfernt. Auch als Fotograf wird es immer schwerer, an gut bezahlte Jobs zu kommen.

Ich will niemanden entmutigen, aber so sieht die Realität nunmal aus. Fairerweise muss man sagen, dass es allgemein immer schwieriger wird, von seiner klassischen Arbeit zu leben oder an gute Jobs zu kommen. Erschwerend kommt hinzu, dass man als kreativ arbeitender nicht den Stellenwert eines Technikers hat. Schließlich kann ja in den Vorstellungen vieler jeder irgendwie „knipsen und filmen“. Und jeder, der eine Kamera wackelfrei halten kann, darf sich Kameramann nennen. Auch das erschwert die Situation.

In dieser Hinsicht beneide ich die klassischen Handwerksberufe, die sich doch etwas leichter von den ambitionierten Hobbyhandwerkern abgrenzen können.

 

Fotosession Andreas Brauner
Andreas Brauner bei einer Fotosession

 

Auf seinem Podcast www.credits-podcast.de geht Andreas Brauner gezielt auf solche Fragen ein und interviewt auch Kollegen im Bezug auf ihren Job.

 

Vielen Dank Andreas Brauner für Deine Zeit, die ehrlichen Antworten und den Blick hinter Deine Kulissen.

 

Weitere Infos über den Fotograf und Kameramann Andreas Brauner findet ihr auf seiner Website www.bluesbrother.de

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